Glückskultur

Am Wochenende hatte ich Freunde zu Besuch. Wir hatten eine wirklich schöne Zeit, waren viel unterwegs und haben die Sonne genossen. Doch alle paar Stunden habe ich eine Nachricht von Facebook erhalten, dass ich wieder in einem Status, einem Bild markiert wurde. Und ich frage mich, wieso fällt es heutzutage so vielen Menschen so schwer schöne Momente einfach mal zu genießen ohne diese unmittelbar z.B. auf Faccebook teilen zu müssen. Brauchen diese Leute etwa die Bestätigung durch likes, um den schönen Moment auch wirklich als schön zu empfinden? Das wäre sehr traurig. Vor allem wird der schöne Moment dann häufig dadurch getrübt, dass alle ständig auf ihre Handys glotzen um nachzuschauen, wieviele likes bereits eingegangen sind. Um viele likes zu erhalten, muss das Bild natürlich übermäßig toll und interessant wirken. 20 Filter drauf und ein einfacher Stein sieht aus wie ein Diamant. Traurig wird es, wenn diese Menschen es versäumen schöne Momente z.B. an einem schönen Ort zu genießen, da sie zu sehr damit beschäftigt sind ein möglichst perfektes Foto (am besten ein Selfie) zu kreieren und dabei vergessen sich umzuschauen und das schöne Gefühl in ihrem Innern zu speichern.

Vielleicht geht es aber auch nicht unbedingt um die Anzahl der likes, sondern einfach darum etwas so tolles zu posten und damit etwas Neid bei den eigenen "Freunden" hervorzurufen. Nach dem Motto "Mein Leben ist viel cooler als deins."

Aber bedenkt: DAS LEBEN IST KEIN WETTBEWERB!

Manche Dinge hat man selbst in der Hand und so ist das auch mit dem Glück. Es kommt nur darauf an aus welcher Perspektive die Dinge betrachtet werden. Momente des Glücks sind Augenblicke voll positiver, glücklicher Gefühle, welche durch das Gefühl der Dankbarkeit verstärkt werden. Wer Dankbarkeit empfindet, schaut mit positivem Blick auf die Welt und wird dabei noch mehr Positives entdecken. Hoch und Tiefs gehören zum Leben dazu. Doch auch in den unterschiedlichsten Lebensphasen liegt es an uns zu entscheiden, ob wir unsere gesamte Aufmerksamkeit dem Tief schenken, oder ob wir das sich ständig drehende Gedankenkarussell aus negativen Gedanken verlassen und uns bewusst den guten Gedanken und Gefühlen zuwenden. Es gibt wirklich immer etwas für das es sich lohnt dankbar zu sein. Es hilft jeden Tag bzw. einmal die Woche mindestens fünf Dinge aufzuschreiben für die ihr dankbar seid z.B. Gesundheit, Familie, Freunde, Wohnung, Arbeitsplatz… Ich bin heute dankbar dafür wieder gesund zu sein, das schöne Wetter, das lustige Treffen mit einer Freundin, meine Fortschritte beim Sport und dem schönen Spaziergang in den Weinbergen.